Skip to main content
Niederwerh & Graswerth

Inselgeschichte

Mitten im Rhein …

… gegenüber von Vallendar und drei Kilometer unterhalb von Koblenz, liegen die Inseln Niederwerth und Graswerth. Die Rheininsel Niederwerth ist in der Bundesrepublik Deutschland die einzige Flussinsel mit einer Dorfgemeinde. Zum Gemeindegebiet gehört auch die Insel Graswerth, die unbewohnt ist und nur mit Kähnen angefahren werden kann. Sie ist ein Naturschutzgebiet, das vielen seltenen Vogelarten Lebensraum bietet.

Niederwerth hat eine Länge von 4,5 km und Graswerth ist 2 km lang. Die Fläche beträgt zusammen 303 ha. Erst im Jahre 1958 hat die Insel Niederwerth durch einen Brückenbau Anschluss an das Vallendarer Ufer erhalten. Vorher mussten die Bewohner Nachen oder eine Fähre zur Überfahrt benutzen. Seit dem Brückenbau wächst die Bevölkerung stetig. Zur Zeit hat Niederwerth 1350 Einwohner. Die landwirtschaftliche Fläche wird durch Obst – und Gemüseanbau intensiv genutzt. Es gibt jedoch nur wenige Vollerwerbslandwirte; die Bewirtschaftung wird überwiegend durch Nebenerwerb betrieben. Bekannt ist Niederwerth durch den Spargel- und Erdbeeranbau. Diese Erzeugnisse sind in der näheren Umgebung sehr begehrt.

Aus Gräberfunden weiß man, dass die Insel schon im 8. Jahrhundert bewohnt war. Urkunden, die Niederwerth namentlich erwähnen, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Ein Jagdhaus, ein Hasenkammerhof und Ländereien gehörten dem Kurfürsten von Trier. Im Jahre 1338 war der englische König Eduard der III. hier zu Gast.

Bereits vor dem 13. Jahrhundert lebten auf der Insel Klosterfrauen (Beginen).
Im 15. Jahrhundert kamen die Augustiner Chorherren nach Niederwerth. Sie erbauten die bis heute erhaltene spätgotische Kirche und das Kloster, das im 16. Jahrhundert von den Zisterzienserinnen übernommen wurde . Es blieb bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in ihrem Besitz; danach ging es in Privatbesitz über. Die Klosterkirche ist heute eine der besterhaltenen und bedeutendsten Sakralbauten am Mittelrhein.