Informationen der Ortsgemeinde für Bauinteressenten in Niederwerth |
Seit Jahren fördert das Land Rheinland-Pfalz Maßnahmen der Dorferneuerung/Dorferhaltung auch im privaten Bereich. Dies dient vorrangig dem Wiederherstellen ortstypischer Gebäude und einer ansprechenden Gestaltung alter Dorfkerne. Die Förderung soll die Mehrkosten einer bautraditionellen Sanierung decken und darüber hinaus eine Unterstützung für die Gesamtmaßnahme darstellen. Das kann sich lohnen: Bei einer bis zu 35-prozentigen Förderung ist eine Zuwendung von bis zu 30 000 Euro je Projekt möglich. Dies muss jedoch immer im Einzelfall betrachtet werden. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Die Förderung setzt ein Dorferneuerungskonzept der Gemeinde voraus, was in Niederwerth auch schon seit vielen Jahren vorhanden ist, aber künftig einer Fortschreibung bedarf. Des Weiteren muss es sich bei dem zu fördernden Objekt um ein älteres, ortsbildprägendes Gebäude (Wohn- und/oder Nebengebäude) handeln. Damit ein Antrag gestellt werden kann, müssen mindestens 7.669 Euro förderfähige Kosten entstehen. Mit der Maßnahme darf erst nach abschließender Entscheidung über den Antrag begonnen werden. Im Privaten können beispielsweise verstärkt gefördert werden: Die Erneuerung oder der Aus- und Umbau von älteren orts- und landschaftsprägenden Gebäuden oder Anlagen, die Nutzungsänderung leer stehender, frei werdender Gebäude und Wohnungen, die Erhaltung und Gestaltung von Gebäuden (ehemals) land- und forstwirtschaftlicher Nebenerwerbsbetriebe, der Abriss nicht erhaltenswerter Bausubstanz oder „die Anpassung von Gebäuden land- und forstwirtschaftlicher Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe“. Aber auch Nachbarschaftsläden können gefördert werden. Informationen und Antragsvordrucke sind erhältlich bei der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, Herr Astor, Telefon 0261/108-439, Internet: www.kvmyk.de. Ebenso können grundlegende Informationen auch bei der Verbandsgemeinde Vallendar, Frau Völl, Tel. 0261/6503-157, erfragt werden. Im Interesse einer guten Ortsentwicklung wäre die Ortsgemeinde Niederwerth sehr dankbar, wenn sich künftig möglichst viele Bauinteressenten/-innen mit diesem Förderprogramm identifizieren könnten. Herzliche Grüße Ihr Ortsbürgermeister Horst Klöckner |
|
Er ist der einzige Bürgermeister einer Rheininsel |
Warum die Ortsgemeinde Niederwerth für Josef Gans (63) ein Paradies ist Von unserer Mitarbeiterin Katharina Demleitner Niederwerth Niederwerth ist einzigartig: Es ist Deutschlands einzige, selbstständige Flussinselgemeinde. Das gut drei Quadratkilometer große Eiland im Rhein gehört zur Verbandsgemeinde Vallendar. Rund 1300 Einwohner leben in der Wahlheimat von Ortsbürgermeister Josef Gans. Sein Amt will der SPD-Politiker im nächsten Jahr aufgeben, woanders wohnen kommt aber für ihn nicht infrage. Dauerwinken ist angesagt, wenn Josef Gans auf dem Niederwerth unterwegs ist. Beim kurzen Rundgang für das Zeitungsfoto grüßt beinah jeder Passant den 63-Jährigen, der seit 15 Jahren Bürgermeister ist. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist hier sehr groß“, sagt Gans, der eigentlich ein Fremder ist. Aufgewachsen in Ehrenbreitstein, brachte ihn der Stammtisch seiner Eltern regelmäßig auf die Insel. „Der Rhein faszinierte mich schon als Kind“, betont er. Als auf Niederwerth eine Wohnung frei wird, zieht Gans 1979 mit seiner aus Arzheim stammenden Frau Martina ein. Die Wahl des Sozialdemokraten Rudolf Scharping zum Ministerpräsident 1992 veranlasst ihn, in die SPD einzutreten und eine Arbeitsgemeinschaft auf dem Niederwerth zu gründen. 1994 wird der Vater eines Sohnes Ratsmitglied, später Fraktionsvorsitzender und 2004 Bürgermeister – „als erster Nicht-Insulaner“, schmunzelt er. Das konstruktive Miteinander im Gemeinderat macht ihm bis heute „Freude, weil es um die Sache und nicht um Parteipolitik geht“. Ein Rathaus gibt es keines auf dem Niederwerth, dafür hat die Insel eine eigene Hymne. In dem Lied heißt es: „Hier zu leben und zu wohnen wird von vielen sehr begehrt.“ Für den Bürgermeister ist sein Wohnort das Paradies: „Hier hat man seine Ruhe, an der Inselspitze kann man am Wasser sitzen, die Seele baumeln lassen, dazu die tolle Landschaft“, schwärmt Gans. Bauland ist begehrt, aber begrenzt: „Beim Hochwasser 1993 und 1995 stand Niederwerth zu zwei Dritteln unter Wasser, seit dem sind die Baulinien enger“, erklärt der Ortschef. Grundstücke würden meist in der Familie weitergegeben. Rund 50 unbebaute Baugrundstücke gibt es, die die Gemeinde dringend bräuchte: „Es wäre schön, wenn die Eigentümer sich für den Verkauf öffnen könnten.“ Mangels Wohnraum steigt die Einwohnerzahl der Inselgemeinde nicht – aber sie fällt auch nicht. „Hier will keiner weg“, meint Gans, der besonders stolz auf Kita und Grundschule der Gemeinde ist. Hochwasser ist seit eh und je ein Thema auf der Insel, die schon im 8. Jahrhundert besiedelt war. Im 13. Jahrhundert ließen sich Nonnen nieder, zuletzt nutzten Zisterzienserinnen bis Anfang des 19. Jahrhunderts das Kloster. Geblieben ist die spätgotische Kirche, die Jahr für Jahr viele Touristen anzieht. Sie alle kommen über die Brücke, die Niederwerth seit 1958 mit dem Festland verbindet – eine Belastung für die Anwohner und ein Problem bei Hochwasser. Seit mehr als 40 Jahren kämpft die Inselgemeinde um eine hochwassersichere Anbindung. Eigentlich sollte der Spatenstich in diesem Herbst erfolgen, das Planfeststellungsverfahren ist längst abgeschlossen, „aber es geht nichts vorwärts“, klagt der Bürgermeister. Unter anderem bei Hochwasser helfen die örtliche Feuerwehr und das Rote Kreuz. Viele Niederwerther sind dort wie in den anderen insgesamt elf Vereinen aktiv. Der Sportverein hat die meisten Mitglieder und ist ebenso wie die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, die Kirmesgesellschaft, der Karnevals- und der Musikverein, die Frauen- und Müttergemeinschaft und dem Bauern- und Gartenbauverein an vielen Festen und Veranstaltungen beteiligt. Bekannt ist das Niederwerth für Spargel und Erdbeeren, die Landwirtschaft spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. Zwei Vollerwerbsbauern bauen Kartoffeln, Mais und Getreide an, knapp 50 Betriebe wirtschaften im Nebenerwerb. Gans ist darüber froh, „sonst sähe es hier bald so aus wie auf Graswerth“. Die unbewohnte Insel gehört zur Gemeinde dazu und ist ein Naturschutzgebiet. Die Insel hat sich nach Ansicht des Bürgermeisters gut entwickelt. Doch nach drei Amtsperioden soll Schluss sein. „Es wird mir schwerfallen, aber ich möchte mehr Zeit für Familie und Freunde haben und selber entscheiden, wann ich aufhöre“, erklärt er seinen Entschluss, im kommenden Mai nicht wieder zu kandidieren. Bis dahin will er noch Weichen stellen, für die neue Anbindung der Insel, ein Baugebiet und für eine Herzensangelegenheit, die Errichtung eines Mehrgenerationenhauses: „Dann sind andere dran.“ RZ Koblenz und Region vom Dienstag, 5. Februar 2019, Seite 23 |
|
Niederwerth feiert mit Schwung den 60. Brückengeburtstag |
Die Rheininsel präsentiert sich „at its best“ Mit einem großen Spektakel zu Wasser und zu Land feierte die Inselgemeinde Niederwerth am letzten August-Wochenende den 60. Geburtstag ihrer Rheinbrücke. Alles war angerichtet, auch Wettergott hatte nach einem kurzen Schauer letztlich ein Einsehen, es blieb trocken und sonnig. Das Orga-Team um OB Sepp Gans hatte im Vorfeld alles im Griff, um die Insel – das „Paradies am Rheinesstrand“ - flott fürs Fest zu machen. Fazit: Alle Vereine machten begeistert mit, alles klappte wie am Schnürchen, der Brückengeburtstag wurde ausgelassen und fröhlich – ohne irgendeinen Zwischenton - von Tausenden Bürgerinnen und Bürgern und ihren Gästen gefeiert. Kurzum: Niederwerth zeigte sich von seiner allerbesten Seite! Fährschiff „Felix“ brachte ununterbrochen Hunderte Gäste vom Festland auf die Rheininsel. Die Partymeile in der Rheinstraße brummte und erfüllte alle Wünsche für jung und alt. Süßwaren, Kaffee und Kuchen, zünftiger Erdinger-Biergarten der Kirmesgesellschaft, Weinstand, Bauernmarkt, französischer Rotwein und Käse aus Pontaumur, deftige Gulaschkanone, DRK-Walk-Acts, Kinder-Animationen, Theater und Gesang, Live-Musik luden zu allerlei Kurzweil und Spaß in den Werther Gassen ein. Die VG-Feuerwehr präsentierte ihre Fahrzeuge und die fulminante Leiter, fuhr mit ihren Booten Kinder über den Rheinarm, das THW machte eine Abseil-Übung von der Brücke, die Kiga-Kinder spielten in bunten Gewändern „Die kleine Raupe Nimmersatt“, die Grundschul-Kids das lehrreiche Kinder-Musical „Die kleinen Leute von Niederwerth“, der Musikverein bot beste Unterhaltung – auch auf einer Sonderfahrt zu Schiff, ebenso überzeugte die Big Band mit imposantem Sound, die Karnevalisten hatten Wein von Mosel, Rhein und Rheinhessen im Ausschank der Marke „Mir were nimmi goot“, der Gartenbau- und Bauernverein bot frische Inselsalate mit Smoker-Fleisch an und hatte historische Traktoren ausgestellt, im Festzelt des SVN wurde der Durst mit Königsbacher bekämpft, nebenan bruzzelte es im Imbisswagen der Schützenbruderschaft und im Café der Frauen- und Müttergemeinschaft gab es an die 100 selbst gemachte leckerste Kuchen, Familie Adler backte Hunderte von Süßwaffeln und Bagger-Hermann baggerte stundenlang, bis alle Kinderwünsche erfüllt waren. Auf der Bühne an der Schlossstraße wurde zunächst im ökumenischen Wortgottesdienst von den Pfarrern Gerd Götz und Rüdiger Kiefer voller Dankbarkeit des stabilen Brückenwerks gedacht, das als Symbol für die Überwindung nicht nur von Flüssen, sondern von allen Hindernissen der Gesellschaft herausgestellt wurde. Dann eröffnete Bürgermeister Josef Gans die Fete und die Show ging los mit dem flotten Sound der Party-Band „Sunshine Dance Band“, bis in der Nacht als Höhepunkt des Festes ein Feuerwerk der Meisterklasse von der Brücke abgeschossen wurde und den ganzen Rheinarm zum Leuchten brachte. Niederwerth – „wo kann´s schöner sein“ - hat sich mit der vorbildlichen Feier viele Freunde und sich selbst einen großen Gefallen gemacht. Der Dank geht an alle, die mitgemacht und mitgefeiert haben. EIn paar Eindrücke  Foto 1: Gute Laune auf der Bühne: OB Sepp Gans dankt den Pfarrern Gerd Götz und Rüdiger Kiefer für die gelebte Ökumene im Gottesdienst.
Foto 2: Die Raupe Nimmersatt - gespielt und gesungen von den Kiga-Kids.
Foto 3: Die kleinen Leute von Niederwerth - ein Kinder-Musical der Schulkinder.
Foto 4: Bagger-Hermann baggert den Werther Strand um - assistiert von begeisterten Hilfskräften.
Foto 5: Wehrführer Dieter Stein bereitet am Anlegesteg der FFW Niederwerth die nächste Bootsfahrt vor.
Foto 6: Die Big Band Rheinland begeisterte mit viel Blech.
Foto 7: Ein Feuerwerk brachte die Insel mit Lichtkaskaden zum Leuchten.
Foto 8: OB Sepp Gans begrüßt die Ehrengäste: Mattias Nester (SK Koblenz), Karin Küsel (Bürgermeiisterin der OG Urbar), Landrat Dr. Alexander Saftig, Fred Pretz (Bürgermeister der VG Vallendar) mit Tochter. Fotos: Kai-Uwe Kopp |
|
Das Brückenfest nimmt Gestalt an |
Niederwerth feiert den 60. Brücken-Geburtstag Mit einem spektakulären Fest zu Wasser und zu Land feiert die Inselgemeinde am 25. und 26. August den 60. Geburtstag ihrer Rheinbrücke. Das Orga-Team um OB Sepp Gans hat bereits wichtige und gute Entscheidungen getroffen, um das Fest auf die Beine zu stellen. Das Wichtigste vorne weg: Alle Vereine machen begeistert mit. Die Partymeile in der Rheinstraße lässt keine Wünsche offen. Süßwaren, Kaffee und Kuchen, Erdinger-Biergarten, Weinstand, Bauernmarkt, französische Delikatessen, Gulaschkanone, Kinder-Animationen, Platzkonzerte laden zu allerlei Kurzweil ein. Auf dem Rhein macht das Landesfeuerwehrboot eine Löschdemonstration, die VG-Feuerwehr präsentiert ihre Fahrzeuge, das THW macht eine Abseil-Übung von der Brücke, die Kiga-Kinder üben schon fleißig „Die kleine Raupe Nimmersatt“, die Grundschul-Kids das Kinder-Musical „Die kleinen Leute von Niederwerth“, der Musikverein bietet Unterhaltung mit seiner Big Band – dies alles auf der Bühne an der Schlossstraße. Samstags spielt die Party-Band „Sunshine Dance“ auf, gegen 23 Uhr wird ein Feuerwerk von der Brücke abgeschossen. Die Brücke selbst erstrahlt in hellem Lichterglanz und erhält einen üppigen Blumenschmuck am Geländer. Das ganze Rheinufer wird herausgeputzt – für die Bürgerinnen und Bürger der Insel und ihre Gäste. Die dürfen für ihren Besuch gerne die Fähre der Fa. Gilles benutzen, die für das Wochenende wieder ihren (alten) Dienst aufnimmt. Bis zum August muss noch viel geklärt werden: die Rheinstraße und das Rheinufer müssen hergerichtet, die Stände und Bühne aufgebaut, Strom installiert, Getränke und Speisen beschafft, Zelt sowie Tische und Bänke gestellt werden. Viel Arbeit für viele Hände – alle dürfen mitmachen und ihren Dienst anbieten. Café, Bierzelt, Biergarten, Weinstand und Imbisswagen müssen über die Dienstpläne der Vereine abgedeckt werden – auch hier wird jede Bereitschaft gerne in Anspruch genommen. Ein Fest von Bürgern für Bürger – für uns alle! Mach mit! Herzliche Einladung!
Ein Logo, das einlädt: Kirche, Brücke, Fähre – und freundliche Menschen. Niederwerth freut sich aufs Fest!
Niederwerther Idylle im Sommer 1957: die Pont im Normalbetrieb versorgt die Insel, die Brückenbaustelle wird eingerichtet, im Hintergrund der Vallendarer Industriehafen.  Niederwerth heute: die Brücke verbindet die Insel mit dem Festland. Die Schiffe der Fa. Gilles laden zur Überfahrt ein – zum Brückenfest 2018! |
|
|